Ohne eine feste Bleibe und ohne ein festes Reiseziel schlägt sich der Tramp durch die Lande. Als er bemerkt, dass eine Bande von Dieben (welche ihn erst kurz zuvor um seinen mühsam erworbenen Proviant erleichtern wollte) die Tochter eines Farmers belästigt, schreitet er ein und vertreibt die Übeltäter. Sein heldenhaftes Eingreifen verschafft dem Tramp eine Anstellung auf der Farm. Es dauert nicht lange, und er verliebt sich in das Mädchen. Mit der Ankunft des Verlobten zerplatzt sein Traum von einem gemeinsamen Leben – er weiß, dass er aufbrechen muss. Mit einem Brief verabschiedet sich der Tramp vom Farmer und dessen Tochter und zieht erneut hinaus in die Welt.
In THE TRAMP verabschiedet sich Charlie Chaplin vom Slapstick seiner früheren Filme und zeigt seine liebenswerte Figur als einen Menschen, der sich zuerst um die Anderen und dann um sich selbst kümmert. An die Stelle des Happy End tritt eine Schlussszene, die in MODERN TIMES (1936) aufgegriffen werden wird: Sie zeigt den Tramp von hinten, wie er ganz alleine in die weite Welt hinauswatschelt.
Über 25 Jahre hinweg und in mehr als 30 Filmen spielte Charlie Chaplin die Figur des Tramps und stellte die große Bandbreite menschlicher Gefühle und Eigenschaften vor. Dass der Tramp zu einer Identifikationsfigur wurde, hat zahlreiche Gründe. Trotzdem bleibt der Tramp stets ein Außenseiter: ein Clown, der quer zu den Normen der Gesellschaft steht und ihr in seinem Spiel einen Spiegel vorhält.
Anlässlich des 100. Geburtstags der Tramp-Figur komponierte Helmut Imig für THE TRAMP eine neue Musik, in die er seine jahrzehntelange Erfahrung als Filmdirigent einfließen ließ. Die Musik untermalt das turbulente Geschehen effektvoll und gewährt dem breit aufgestellten Orchester einen großen Spielraum für alle Instrumente.
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