Musik zum Stummfilm "Der Golem, wie er in die Welt kam" von Paul Wegener für kleines Orchester
von Hans Landsberger / Richard Siedhoff (Bearb.)
Leihmaterial
Besetzung: 1(*Picc.).1(*Oboe d’amore).1.1. – 1.1.1.0. – Pk., Schlagz. (2 Sp.), Klv., Str.
Dauer: ca. 91 min
Filmrechte: Filmmuseum München
DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM ist die musikalisch und visuell beeindruckende Filmadaption der Legende über Rabbi Löw und sein Geschöpf, den Golem.
Prag, im 16. Jahrhundert: Rabbi Löw liest in den Sternen, dass der Kaiser beabsichtigt, die jüdische Gemeinde aus dem Ghetto vertreiben zu lassen. Um dieses Schicksal abzuwenden, erschafft Rabbi Löw gemäß der Überlieferung einen Golem, einen Mann aus Lehm. Tatsächlich vermag es der Golem, die Juden vor der Ausweisung zu bewahren; nachdem er seinen Zweck erfüllt hat, wird der Golem in leblose Materie verwandelt. Doch die unglückliche Liebe des Famulus zur Tochter des Rabbis hat die Wiederbelebung des Golems zur Folge. Das Wesen wendet sich gegen seinen Schöpfer, verwüstet Häuser und entführt zudem die Tochter des Rabbis. Schließlich gelingt es einem kleinen Mädchen, dem Golem Einhalt zu gebieten, Angst und Zerstörung zu beenden und die jüdische Gemeinde von einer weiteren Gefahr zu erlösen.
DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM wird als einer der wichtigsten und einflussreichsten expressioni-stischen Stummfilme des Weimarer Kinos gewürdigt. Umso erstaunlicher ist es, dass über den Komponisten Hans Landsberger (1890-1941) nur wenig bekannt ist; lange Zeit galt sein gesamtes musikalisches Werk als verschollen. 2018 entdeckte Richard Siedhoff die Partitur für DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM und richtete zwei Fassungen für Aufführungen zum Film ein. So kann das Lob, welches die Musik 1920 von den Film- und Musikkritikern erhielt, bestätigt werden: Hans Landsbergers hochromantische, von Leitmotiven durchwebte Komposition setzt Maßstäbe für die Verschmelzung von Film und Musik. Expressive Tonmalerei und illustrierende Momente wechseln sich mit leidenschaftlichen Passagen und jüdischen Klangwelten ab. In der affektreichen Synchronität von Film und Musik nimmt der Komponist Techniken der Filmmusik im Tonfilm vorweg.
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