MENSCHEN AM SONNTAG ist einer der letzten deutschen Stummfilme und zugleich der schönste, der charmanteste, der modernste.
Berlin im Sommer 1929. Vier junge Leute machen einen Sonntagsausflug ins Grüne, an den Wannsee. Sie planschen im Wasser und fahren mit dem Tretboot, sie gehen spazieren und hören Grammophon, sie necken sich, sie lieben sich und gehen wieder auseinander. Eine Allerweltsgeschichte und doch unvergesslich, bezaubernd in ihrer spielerischen Leichtigkeit. Ein Geniestreich einer Gruppe von jungen Filmemachern, hergestellt mit kleinem Budget und großer Begeisterung. MENSCHEN AM SONNTAG feiert den Augenblick, das Hier und Jetzt. Doch das Berlin, das der Film zeigt, gibt es nicht mehr. Nicht nur deshalb ist in MENSCHEN AM SONNTAG eine untergründige Melancholie stets präsent. Die Erlebnisse und Stimmungen, die die Kamera eingefangen hat, sind flüchtig und nicht von Dauer, die Gefühle kommen und gehen. Was bleibt, ist das Filmmaterial, das festhält und nicht mehr loslässt.
Für lange Zeit konnte dieser wichtige Film nur in einer unvollständigen und technisch minderwertigen Version gezeigt werden, bis das holländische Filmmuseum ihn 1997 einer Rekonstruktion unterzog. Grundlage dafür war eine niederländische Verleihkopie vom NFM, der so genannten Filmliga-Kopie, die mit Material aus europäischen Filmarchiven ergänzt wurde, um die Berliner Premierenfassung von 1930 möglichst vollständig zu rekonstruieren. Obwohl es nicht möglich war, die gesamte ursprüngliche Länge zu erhalten, enthält der Film nun wichtige Passagen, die lange Zeit fehlten.
Für die Aufführung der rekonstruierten Version von MENSCHEN AM SONNTAG auf dem internationalen Filmfestival in Karlovy Vary (Juli 2000) wurde eine neue Filmmusik von der Komponistin Elena Kats-Chernin geschrieben.
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